NIFA-Erfolgsgeschichte: Mit Zuversicht und Unterstützung Hürden überwinden

Herr Alaswad kam 2014 mit seinen zwei Onkeln nach Deutschland. Nach seiner Einreise wollte Herr Alaswad zunächst einen Schulabschluss machen. Doch seine ambitionierten Pläne scheiterten an den für Realschule oder Gymnasium erforderlichen Sprachkenntnissen. Zu der Zeit hatte er bereits Unterstützung durch eine ehrenamtliche Helferin, die Kontakt zu mir als NIFA-Mitarbeiter bei der BruderhausDiakonie aufnahm. Gemeinsam konnten wir den zuständigen Arbeitsvermittler vom Jobcenter Tübingen überzeugen, ihn der Maßnahme Perspektive für junge Flüchtlinge (PerjuF) bei der BruderhausDiakonie zuzuweisen. Hier konnte er sich in vier Gewerken (Farbe, Holz, Metall und Hauswirtschaft) praktisch erproben und erhielt gleichzeitig Unterricht in Deutsch, Mathematik und EDV.
Herr Alaswad hatte den Wunsch, eine Ausbildung als zahnmedizinischer Fachangestellter zu absolvieren. Ich konnte ihn dahingehend in ein Praktikum bei einer Zahnärztin bzw. in ein Zahnlabor vermitteln. Allerdings konnte er bis dahin weder einen Schulabschluss noch ausreichende Sprachkenntnisse vorweisen.

Nach der Maßnahme konnte ich ihn in die Gewerbliche Schule in Tübingen in VAB-R vermitteln, um den Hauptschulabschluss nachzuholen. Während dieser Zeit erhielt er begleitend Unterstützung bei Anträgen von Behörden, bei Alltagsproblemen bzw. schulischen Problemen sowie weitere Maßnahmen zur Berufsorientierung. Neben vielen anderen beruflichen Wünschen kristallisierte sich hierbei auch der Bereich Gesundheits- und Krankenpflege heraus.
Nach einer Bewerbung konnte Herr Alaswad dann auch ein freiwillig soziales Jahr in der Medizinischen Klinik in Tübingen beginnen. Allerdings erkrankte er in dieser Zeit, sodass eine Fortführung nicht möglich war. Seinen Wunsch nach einer Ausbildung hatte er trotzdem nicht aufgegeben und wir vereinbarten, dass er seine Aussichten auf einen Ausbildungsplatz durch ein verbessertes Deutschniveau wesentlich verbessern könnte. Ich konnte ihn dann in einen B2-Berufssprachkurs vermitteln.

Bei der beruflichen Perspektive ergab sich mit der Zeit die Alternative, eine Ausbildung als Koch in Betracht zu ziehen. Wieder gemeinsam mit der ehrenamtlichen Helferin konnten wir den Inhaber des ortsansässigen Restaurants Mayer`s Waldhorn gewinnen, mit Herrn Alaswad eine Einstiegsqualifizierung zu versuchen. Nach der Rücksprache mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit hat er im September 2019 damit begonnen und auch anschließend dort die Zusage für eine Ausbildung zum Koch erhalten. Aufgrund einer schweren Erkrankung musste Herr Alaswad ein Ausbildungsjahr wiederholen. Er ist jedoch zuversichtlich, dass er seine Ausbildung erfolgreich abschließen wird und wird darin auch sehr von seinem Chef unterstützt.

Aufgeschrieben wurde diese Geschichte von
Paul Merz,
NIFA-Mitarbeiter,
BruderhausDiakonie Tübingen, der Herrn Alaswad unterstützt und begleitet.