Herr Noori war, nachdem er eine Aufenthaltsberechtigung erhalten hatte, ab November 2013 beim Jobcenter Pforzheim leistungsberechtigt. Ab August 2014 wurde er im Rahmen des vorherigen Projekts Xenos für Geflüchtete im Fallmanagement betreut und begleitet.
Vorbereitend auf die anvisierte Ausbildung nahm Herr Noori im Jahr 2015 an einem Berufssprachkurs nach ESF-Richtlinien mit dem Ziel B2-Sprachniveau teil. Im Rahmen dieses Sprachkurses fand auch ein 4-wöchiges Betriebspraktikum statt, das Herr Noori bei Saturn im Verkauf absolvierte. Aufgrund der sehr guten Praktikumsbeurteilung bewarb er sich anschließend um einen Ausbildungsplatz in diesem Unternehmen. Nach einer Einstiegsqualifizierung begann Herr Noori im August 2016 mit der Ausbildung. Diese beendete er im Juni 2018 als Fachverkäufer für Elektronik.
In seinem Heimatland Irak hatte er eine Ausbildung im Bereich Metalltechnik absolviert. Eine Beschäftigung fand er dort anschließend im Bereich Computertechnik. Trotz seiner schulischen Bildung und Berufserfahrung im Herkunftsland ist ihm die Ausbildung hier in Deutschland, insbesondere die Theorie in der Berufsschule, nicht leicht gefallen. Er erinnert sich an seine erste Klassenarbeit zurück, bei der er ein unbeschriebenes Blatt abgegeben hatte. Dies schockierte nach seinen Angaben sogar den Berufsschullehrer, der sich sehr um ihn bemühte. Herr Noori war in dieser für ihn neuen Lern- und Testsituation blockiert und zunächst überfordert. Er hatte die Fragen bei diesem Test zum Teil nicht verstanden und das Gefühl, ungenügend gelernt zu haben und deshalb ein schlechtes 
Gewissen. Aufgrund der Schwierigkeiten im ersten Ausbildungsjahr zweifelte er immer wieder und war nahe daran, die Ausbildung abzubrechen und sich einen Helferjob zu suchen. Hinzu kamen schwierige Konstellationen im privaten Umfeld. Seine Mutter war in dieser Zeit bereits in Deutschland, jedoch noch in einer Flüchtlingsunterkunft. Sein Vater befand sich noch im Irak. Beide Angehörige wollte er unterstützen. Dies war für ihn eine starke zusätzliche Belastung.
Unterstützung in dieser schwierigen Phase erhielt Herr Noori in persönlichen Gesprächen mit den Berufsschullehrern, dem Fallmanagement im Jobcenter und den Lehrkräften bei den ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH). Insbesondere die Unterstützung durch die abH empfand er als hilfreich und als gute Vorbereitung auf die abschließende Prüfung vor der IHK. Rückblickend sagt er, dass es für ihn wichtig war, in Kontakt mit anderen zu sein und, dass es ihn zunehmend stark gemacht hat für seine Ziele zu kämpfen.
Sein Fazit: „Wenn man etwas erreichen will und dazu bereit ist, etwas dafür zu tun, dann kann man es auch schaffen.“
Herr Noori arbeitet aktuell als Fachverkäufer in Vollzeit und ist unabhängig von staatlicher Unterstützung. Parallel zu seiner Arbeit will er sich weiter qualifizieren und nicht „stehen bleiben“.
Mit dem Veröffentlichen seiner Geschichte möchte er als Beispiel dienen und anderen Menschen Mut machen, den eigenen Weg zu gehen und erforderliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Wir wünschen ihm für seine weitere berufliche Zukunft alles Gute und freuen uns, dass wir seine Geschichte hier veröffentlichen dürfen.
Aufgeschrieben wurde diese Geschichte von Astrid Köhler, NIFA-Mitarbeiterin, Jobcenter Pforzheim, die Herrn Noori. unterstützt und begleitet hat.